Siegerländer Backes

Bis heute wird in vielen Orten der Gemeinde Burbach von den Heimatvereinen die alte Tradition des gemeinsamen Backens in einem Backhaus, dem „Backes“ gepflegt.

327 Ortsansichten Burb.

In Burbach, Holzhausen, Lützeln, Nieder- und Oberdresselndorf und Wahlbach wird von den Heimatvereinen die alte Backestradition gepflegt und so die dörflichen Gebräuche in Erinnerung gehalten. Traditionell bildeten immer 8-15 Familien eine Backesgemeinschaft. 1562 hatte Graf Johann von Nassau in seiner „Holz- und Waldordnung“ den Bau von Gemeinschaftsbackhäusern angeordnet, um Holz zu sparen. Früher wurde der Brotteig jeweils zu Hause gemacht: Mit Sauerteig im großen „Backtrog“, an dem zwei Leute gleichzeitig arbeiten konnten. Zum Backen wurden dann die Laibe auf Brotbrettern ins Backhaus getragen. Heute werden die Brote gemeinsam von den Backesgruppen geformt. Zum Heizen werden – ganz traditionell – im Ofen etwa 10-12 „Schanzen“ verbrannt. Diese Reisigbündel aus dem Hauberg sind mit gedrehten Birkenruten („Witt“) kunstvoll zusammengebunden. Ein Besen aus Ginster („Wisch“), der immer wieder in Wasser getaucht wird, kehrt die letzte Asche aus. Eine gute Stunde lang werden dann die Brote gebacken und kurz vor dem endgültigen Rausholen noch einmal mit Wasser bestrichen („gefrischt“), das ihnen einen schönen Glanz geben soll. Früher war das der Vorrat bis zum nächsten Backtag der Familie vielleicht in zwei Wochen. Ein Backes war immer mehr als ein Ort zum Brotbacken. So wurde im Herbst die Restwärme genutzt, um Obst zu dörren. Das wurde dann auf Holzrosten („Hertcher“) nach dem Brotbacken in den Ofen geschoben.

Die traditionellen Backhäuser finden Sie in Burbach, Holzhausen, Lützeln, Nieder- und Oberdresselndorf und Wahlbach. Beim Heimatring Burbach können die Termine der Backtage erfragt werden. Außerdem finden Sie diese im Veranstaltungskalender der Gemeinde Burbach.

Kontakt

Heimatring Burbach
Werner Kreutz
Gambach 1
57299 Burbach

Telefon: +49 (0)2736 / 50579
Telefax: +49 (0)2736 / 50579

↑ nach oben